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Mit Präzision und Stolz die Welt gestalten

Die Bauinnung Rothenburg-Uffenheim blickte bei der Freisprechungsfeier selbstbewusst in die Zukunft und freute sich über neue Gesellen

ROTHENBURG - Die Zimmerleute erschienen standesgemäß in Kluft.
Und auch sonst wurde Traditionspflege großgeschrieben bei der Gesellenfreisprechungsfeier der Bauinnung Rothenburg-Uffenheim, bei der auch mehrere Mitarbeiter für langjährige Betriebstreue geehrt wurden.
Kreishandwerksmeister Werner Kamm bezeichnete in der Festrede die Ausbildung im Handwerk als „wichtiges und tragfähiges Fundament'. Er ermunterte die jungen Leute, dem Handwerk treu zu bleiben und die Chancen zu nutzen.
Kamm dankte den Ausbildungsbetrieben und den Lehrkräften der Berufsschulen, die der duale Partner in der Ausbildung sind. „Gott schütze das ehrbare Handwerk“, so Kamm.
Stellvertretender Landrat Stefan Hornbach betonte, dass die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim gut funktioniere. Trotz vieler Herausforderungen sei der Landkreis Ansbach wirtschaftlich hervorragend aufgestellt. Es gebe etwa 2000 Handwerksbetriebe, die „eine große Stütze“ für die Region seien. Das Handwerk sei heimatverbunden und bodenständig.

Alte Häuser brauchen qualifizierte Fachkräfte

Bürgermeister Kurt Förster appellierte an die jungen Leute, das Gelernte dauerhaft umzusetzen. Gerade in Rothenburg mit seinem historischen Häuserbestand würden qualifizierte Fachkräfte gebraucht. Auch plane die Stadt neue Wohngebiete.
Oberstudiendirektor Jürgen Schmitt von der Berufsschule Ansbach erklärte, dass die Bauwelt einem ständigen Wandel unterliege. Die Absolventen hätten das Potenzial, Großartiges zu erreichen. Sie könnten „die Welt gestalten, mit Präzision, Stolz und einem Lächeln auf den den Lippen“. Fachlehrer Hans-Martin Henninger freute sich über die stabilen Ausbildungszahlen im Baubereich. Zur Freisprechung bat Obermeister Max Kamleiter die Absolventen, sich von ihren Plätzen zu erheben: „Liebe Junggesellen, im Namen der Bauinnung Rothenburg-Uffenheim spreche ich Sie von Ihren Lehrverträgen frei und erhebe Sie in den Gesellenstand.“ Er wünschte den Junggesellen, dass sie das lernen nie aufgeben mögen, Spaß und Freude an ihrem Beruf haben und gerne an ihre Ausbildungszeit zurückdenken.
Als neue Maurergesellen begrüßt wurden Tom Elster (Wörnitz) und Noah Seidel (Neusitz), die beide in der Firma Johann Stein in Wachsender gelernt haben, sowie Niklas Schwimmer aus Ippesheim, der seine Ausbildung in der Firma de Candide in Gollhofen absolvierte.
Neun Zimmerer wurden freigesprochen: Eike Büttner (aus Ippesheim, Ausbildungsbetrieb Steinmetz in Rudolzhofen), Dennis Gemelli (Leutershausen/Firma Holger Krauß, Leutershausen), Lorenz Johannes Hepp (Gebsattel/Friedrich Kaufmann, Schnelldorf), Moritz Kamleiter (Schillingsfürst/Firma Kamleiter, Schillingsfürst), Tim Klein (Schillingsfürst/Firma Schurz, Leipoldsberg), Jannik Luger (Neudorf/Firma Holger Krauß, Leutershausen), Lukas Reiner (Herrieden/Ortenreiter, Herrieden), Michael Pfeffer (Schillingsfürst/Schurz, Leipoldsberg) und Fabian Stahl (Ohrenbach/Firma Krauß, Schwabsroth). Die beiden freigesprochenen Stuckateur-Gesellen Rouhollah Abbasi (Rothenburg) und Michael Karger (Ippesheim) haben ihre Ausbildung in Adelshofen in der Firma Karl Schmidt erfolgreich durchlaufen.

Staatspreis-Träger wurden gewürdigt

Moritz Kamleiter und Janina Luger haben zudem von der Regierung von Mittelfranken einen Staatspreis für ihren hervorragenden Abschluss an der Berufsschule erhalten. Jannik Luger haben zudem von der Regierung von Mittelfranken einen Staatspreis für ihren hervorragenden Abschluss an der Berufsschule erhalten. Jannik Luger ist zudem Innungssieger 2023 mit einem Schnitt von 1,55. Anschließend ehrte die Bauinnung 22 Betriebsangehörige für zehnjährige sowie 20 für 25-jährige Betriebszugehörigkeit. Erwin Ebert (Firma Breitenbücher, Steinsfeld), Dietmar Zakel (Hillermeier, Wallmersbach) und Roland Scherer (Schubart, Neuherberg) gehören ihren Betrieben seit 40 Jahren an.
„Meisterhaft“-Urkunden mit drei Sternen gingen an die Handwerksbetriebe Dieter Holzinger (Adelshofen), Friedrich Kaufmann (Schnelldorf), Michael Göttfert (Rothenburg) sowie Herbst und Bößendorfer (Uffenheim). Vier-Sterne-Urkunden erhielten die die Firmen Kamleiter (Schillingsfürst, Hans Krauß (Geslau), Holger Krauß (Frommetsfelden) und Steinmetz in Uffenheim.
Zur Feier eingeladen war auch eine vierköpfige Wandergesellengruppe, bestehend aus einem  Dachdecker aus Gießen, einem Schlosser aus Eckernförde, einem Zimmermann aus der Schweiz und einem Schreiner aus Greifswald. Arbeit gebe es genug, so das Quartett. Allerdings sei es oft schierig, einen kostengünstigen Schlafplatz zu finden.
Für einen festlich-heiteren musikalischen Rahmen sorgten die „Bernermer Berchzwetschgen“.

(Text: Margit Schandt, Fotos: Herr Tubbesing)